Auf dem „10. Honorarberater Kongress“, den in diesem Jahr erstmals der F.A.Z.-Fachverlag FRANKFURT BUINESS MEDIA in Hanau veranstaltete, sprach sich Dr. Christian Grugel, Abteilungsleiter für Verbraucherpolitik im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV), für eine stärkere Förderung der Honorarberatung aus.

Der Kongress, zu dem rund 500 Teilnehmer sowie 50 Referenten und Aussteller aus ganz Deutschland angereist waren, wurde von der Deutschen Asset and Wealth Management und von HonorarKonzept unterstützt. Mitinitiator ist der Verbund Deutscher Honorarberater (VDH).

„Die Honorarberatung ist das kundenfreundlichste Modell der Finanzberatung“, betonte Grugel in seiner Eröffnungsrede, „sie muss aber nicht nur in den Gesetzen, sondern auch am Markt stärker präsent werden.“ Um die Chancen von Honorarberatern zu verbessern, will das BMJV Versicherungsberatern mit Zulassung nach § 34e Gewerbeordnung (GewO) die Möglichkeit geben, nicht nur zu Versicherungen zu beraten, sondern auch Versicherungspolicen zu vermitteln. Falls es dabei keine geeigneten Nettotarife (Tarife ohne eingepreiste Vertriebsprovisionen) gebe, solle künftig auch die Weiterleitung von Provisionen an den Kunden möglich sein. Gleichzeitig forderte Grugel die Finanzdienstleister auf, mehr Nettotarife für Versicherungen und insbesondere für Finanzanlagenprodukte auf den Markt zu bringen.

Die neue Versicherungsvermittlerrichtlinie der EU werde wahrscheinlich noch im Juni dieses Jahres verabschiedet werden, erwartet Dr. Nicol Spiegel, Legal Officer des Direktorats Finanzstabilität, Finanzdienstleistungen und Kapitalmarktunion in der EU-Kommission. Derzeit finden die sogenannten TrilogVerhandlungen statt, in denen Parlament, Rat und Kommission den endgültigen Text der IDD-2 festlegen. Ziel ist die Vereinheitlichung von IDD-2 und Finanzmarktrichtlinie (MiFID-2) bezüglich Beratungsqualität und Offenlegung von Provisionen, sagte Spiegel.

Die Infrastrukturdienstleister HonorarKonzept, con.fee und der VDH erläuterten in einer Diskussionsrunde ihre unterschiedlichen Dienstleistungsangebote – von reinrassiger Honorarberatung bis zu Mischmodellen. Dieter Rauch, Geschäftsführer des VDH, rief seine Wettbewerber – bei allen Differenzen – dazu auf, gemeinsame Prinzipien für die Honorarberatung zu entwickeln. Der Wettbewerb durch Maklerpools, die zunehmend ebenfalls Honorarberater-Angebote einführen, wächst. Beispielsweise war Netfonds als Aussteller auf dem Kongress präsent.

Fragen aus dem Publikum zeigten, dass immer noch große Unsicherheiten bezüglich der Geschäftschancen von Honorarberatung bestehen. Letztlich, so ein Teilnehmer, gehe es aber nicht nur um Vergütungsmodelle – Honorar, Provision, Mischmodelle –, sondern um Beratungsqualität. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands, forderte einen einheitlichen Honorarfinanzberater, der nicht nach Produktsparten, sondern ganzheitlich berät. Der Verbraucher wünsche sich vor allem Klarheit und Wahrheit und dazu gehöre auch die Offenlegung aller versteckten Provisionen und Kosten.

Über den F.A.Z. Fachverlag FRANKFURT BUSINESS MEDIA

Der Honorarberater Kongress, die Leitveranstaltung für unabhängige Finanzberatung, wird von FRANKFURT BUSINESS MEDIA (FBM) unter der Medienmarke „Der Honorarberater“ veranstaltet. FBM wurde im Jahr 2001 gegründet und ist der medienübergreifende Fachverlag für Wirtschaft und Finanzen der F.A.Z.-Gruppe. FBM adressiert derzeit drei Zielgruppenfamilien: Management-Führungskräfte (u.a. in den Bereichen Finanzen, Kommunikation und Marketing, Personal, Produktion und IT), Unternehmer (Gründer, Geschäftsführer im Mittelstand und Unternehmerfamilien) und Finanzdienstleister sowie den akademischen Nachwuchs in diesen Zielgruppen.

Um die Fachmedien herum ist jeweils eine Familie von Spezialprodukten entstanden. Diese decken alle medialen Formate ab: Veranstaltungen (Kongresse, Seminare etc.), Stellenbörsen, Personalvermittlung, Spezial-Periodika print und online sowie Research.


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